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Köln-Zollstock
EntwurfStudie, laufend.
Die drei Mehrfamilienhäuser in Köln Zollstock sollen energetisch saniert werden. Die Gebäude der Wohnungsgenossenschaft am Vorgebirgspark e.G. (WGaV) aus dem Jahr 1972 sind bislang weitgehend ungedämmt. In einer Machbarkeitsstudie untersuchten Zeller Kölmel Architekten verschiedene Sanierungskonzepte. Zwei Ansätze standen dabei besonders im Fokus: eine Energetische Sanierung nach dem Energiesprong-Prinzip sowie eine serielle Sanierung erweitert um eine barrierefreie Erschließung.
Die fünfgeschossigen Wohnungsbauten mit insgesamt 30 Wohneinheiten sollen im bewohnten Zustand saniert werden. Die neue seriell produzierte Hülle wird als zweite Haut gestellt und ermöglicht durch den maximalen Grad an Vorfertigung eine sehr kurze Bauzeit. Neben einer Aufwertung der Fassadengestaltung führt die neue thermische Hülle zu einer Verbesserung des Wärmeschutzes und reduziert hierdurch den Energiebedarf deutlich. Ziel ist das Erreichen des Effizienzhaus 40 EE Standard.
Das Energiesprong-Prinzip sieht eine Fertigung der Fassadenelemente als Holztafelelemente im Werk vor: inklusive Zellulose-Dämmung, Fenstern und Türen.
In der weiteren Projektplanung untersuchen Zeller Kölmel Architekten, ob die bestehende Spar-Klinkerfassade abgetragen oder eingepackt wird. Der Umgang mit den Fenstern wird in zwei Varianten untersucht. Gegebenenfalls können die Bestandsfenster erhalten und durch zusätzliche Fenster mit Zweifachverglasung zu einem Kastenfenster-System ertüchtigt werden.
Die bestehenden Loggien werden in die thermische Hülle integriert und um neue Falt-Schiebe-Fenster ergänzt, hierdurch wird die Wohnfläche vergrößert, das energetische System aufgewertet und in den Sommermonaten qualitätsvoller Außenraum geschaffen.
Der bestehende Dachaufbau wird erhalten und auf gleiche Weise mit vorgefertigten Dachelementen energetisch ertüchtigt. Der neue Dachüberstand schützt die Fassaden, vergrößert die bestehende Dachfläche und wirkt sich dadurch positiv auf eine vollflächige Ausstattung mit PV-Modulen aus.
Erweitert werden die Wohnungsbauten durch neue Eingangsvorbauten im Erdgeschoss. Diese sollen das städtebauliche Bild stärken und eine klare Adressbildung darstellen.
Gemäß der Energiesprong-Idee sollen die Gebäude mittels technischer Anlagen so viel Strom produzieren, wie für Heizenergie, Warmwasseraufbereitung und Haushaltsstrom benötigt wird. Als neuer Wärmeerzeuger für die Heizung dient eine neue Luft-Wasser-Wärmepumpe, die bestehenden Heizkörper werden erhalten. Zudem wird eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingesetzt.
Ausgeführt wird das Projekt im Ansatz ohne die barrierefreie Erschließung.
Projektleitung:
Verena Scheer.